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Hallo Rupert,

So, nun eine etwas ausführlichere Antwort.

Beim Streaming von Salzburg nach Wien haben wir eine Windows Media Lösung verwendet. Dabei hatten wir 3 Stationen in der Kette:

  • Encoder (Windows Media Encoder Series 9)
  • Streaming Server (Windows Media Services on Win2003 Server)
  • Client (Windows Media Player)
Beim Encoder wird das Videosignal über eine Firewire Schnittstelle entgegengenommen, vom MediaEncoder? codiert und zum Streaming Server geschickt (gepushed). Dieser nimmt den Stream entgegen und stellt ihn zur Verfügung. Etwaige Clients können sich dann zu diesem verbinden und den Stream vom Server holen (pullen).

Hierbei ist zu beachten, dass sowohl bei Client als auch beim Encoder eine Bandbreite von mind. 256 kBit haben. Einfache ADSL Leitungen, die oft nur 128 kBit Upstream haben, reichen für den Encoder nicht aus!

Leider ist diese Lösung nicht etwas, das ich als low-cost bezeichen würde (zwar sind Client und Encoder gratis, allerdings muss dazwischen der Windows2003 Streaming Server vorhanden sein, und der ist ja nicht wirklich kostenlos.

Nun, welche Alternativen gibt es? Um ehrlich zu sein, ich habe bis auf diese Lösung bislang noch keine andere selber intensiv ausprobiert. Es gäbe da zum Beispiel den VLC MediaClient? - ein OpenSource Videoplayer mit Möglichkeit Videos zu streamen. Ist für Punkt zu Punkt übertragungen, so wie ihr sie plant vielleicht garnicht so schlecht. Er unterstützt die Transcodierung in mehrere Videocodecs mit unterschiedlichen Bitraten und die Qualität scheint nicht so übel zu sein. Ich würde einmal diese Variante als Startpunkt ausprobieren.

Eine andere Möglichkeit wäre der Darwin Streaming Server. Das ist die OpenSource Version des Apple Quicktime Streaming Servers

Allerdings habe ich mit diesem noch überhaupt keine Erfahrungen gemacht und kann auch nichts über die Performance sowie die Möglichkeiten aussagen.

Vorsicht! Ich habe jetzt eigentlich immer eine Punkt zu Punkt Verbindung im Sinn gehabt, bei der Videos nur in eine Richtung gestreamt wurden (so wie es im Museumsquartier der Fall gewesen ist). Man kann also hier nicht wirklich von einer "Konferenz" sprechen, da diese ja eine Verbindung in beide Richtungen vorraussetzt.

Das Problem, dass sich bei Konferenzen ergibt, ist folgendes: Konferenz heißt, dass zumindest 2 Videoübertragungen stattfinden müssen. Das heißt auch, dass die doppelte Bandbreite verbraucht wird, und Bandbreite ist selten zur Genüge vorhanden...

Außerdem kommt es bei Übertragungen dieser Art immer zu Latenzen, also Verzögerungen (entsteht durch Codierung, Caching und Übertragung). Diese kann durch aus mehrere Sekunden betragen, weshalb eine flüssige Kommunikation über einen solchen Kanal nur schlecht möglich ist.

Mir ist jedenfalls, abgesehen von Telephonieprogrammen wie Skype2 oder iChat(am mac) keine Softwarelösung bekannt, die Videokonferenzen flüssig und in guter Qualität übertragen kann (was aber nicht heißt, das es keine gibt. Mir ist nur momentan keine bekannt. vielleicht weiß Google mehr). Im Endeffekt läuft alles auf die verfügbare Bandbreite hinaus.

Zuletzt muss ich auch noch anmerken, dass ich selber kein Streaming-Guru bin, sondern auch eher von der Anwenderseite komme. Videostreaming ist bei uns an der FH ein Thema, allerdings kann ich nicht sagen, ob wir am Aufbau einer Lösung mithelfen können. Dafür wäre es besser sich mit Herrn Grischa Schmiedl - Lektor an unserer FH - in Verbindung zu setzen. Er kann ihnen besser Auskunft über die Möglichkeiten erteilen. Seine Adresse:

  • grischa.schmiedl@fh-stpoelten.ac.at
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Sollte es Fragen zu dem eben Gesagten geben, einfach schreiben :)

Liebe Grüße und angenehmes Wochenende,

Matthias

matthias.husinsky@fh-stpoelten.ac.at