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FranzNahrada: Die Neue Arbeit ist eine auf Frithjof Bergmann zurückgehende, weltweite Bewegung von Menschen, die angesichts der zunehmenden Erosion von Erwerbsarbeit und Industriegesellschaft nicht nur nach Alternativen fragen, sondern diese auch anpacken. Die Zukunft, das wissen wir, liegt in dezentralen, flexiblen, selbstbestimmten Formen der Produktion und des Lebens, in denen wir zunehmend unsere Produktivität dadurch entfalten, daß wir tun "was wir wirklich wirklich wollen". Das ist kein Luxus, das ist im Maschinenzeitalter eine Notwendigkeit geworden. Die Neue Arbeit erkundet das Terrain und baut Versuchsstationen, zugleich ist sie sich aber auch sicher daß sie damit für viele Menschen eine existentielle Alternative schafft zu dem was diese längst nicht mehr wollen und nur mehr als Zumutung erleben: dem Wirtschafts Wachstums Wahn, der weder nach der Sinnfindung noch nach dem Wohlstand der Menschen fragt, die ihm unterworfen sind. Dennoch ist die Neue Arbeit zutiefst unternehmerisch, sie ist eine Gelegenheit, eine Chance, den unmittelbar bevorstehenden Wandel aller wirtschaftlichen Strukturen mit herbeizuführen und dadurch einen Gewinn in jedem Sinn des Wortes zu generieren: einen Gewinn an Zeit, an Lebensqualität, an langfristiger Sicherheit. Neue Arbeit verlagert menschliche Aktivität aus den Monomegastrukturen wieder in die lokale, regionale Sphäre und auch in die Sphäre der Eigenarbeit, sie benutzt neueste Technologien, sie benutzt Wissen und Vernetzung - und wird dadurch stärker und - obwohl sie das gar nicht anstrebt - konkurrenzfähiger.

H PeterFriedl für mich gibts ein paar zentrale Kriterien:

HelmutLeitner: Die Neue Arbeit gibt es als Bewegung schon lange, aber obwohl von hehren Zielvorstellungen geleitet, fehlt es ihr an Erfolg und Konkretheit. Für mich ist das systemisch verkoppelt: Es gibt konzeptionelle Probleme in der Neuen Arbeit, die der Umsetzung im Wege stehen. Produzenten neuer Technologien scheinen die Neue Arbeit gerne als Medium für PR zu benutzen, aber die Techniken werden dann als Formen neuer sozialer Produktion nicht greifbar. Man benutzt den Hype um Hoffnungen zu wecken, geht damit ins Visionäre und frustriert die Menschen, die anpacken wollen. Der großartige Philosoph und Motivator Frithjof Bergmann ist nicht gleichzeitig ein großartiger Techniker, Manager und Umsetzer. Aber die Menschen, die er anzieht, erwarten von ihm alles, inklusive Finanzmittel, in einer zentralen Funktion. Obwohl Dezentralität beschworen wird. Menschen mit konkreten Projekten stellen sich oft außerhalb der Neuen Arbeit. Einerseits ist nicht klar, was ein Projekt der Neuen Arbeit wirklich ausmacht, wann jemand der nicht durch die Bewegung der Neuen Arbeit organisiert ist, dieses Label rechtens verwenden darf. Andererseits meiden konkrete Projekte die Identifikation, um Konflikte oder Einmischung zu vermeiden. Insgesamt sehe ich - als Systemtheoretiker - eine Reihe von paradoxen Widersprüchlichkeiten, die aufgelöst werden sollten, damit die Neue Arbeit als Bewegung erfolgreich sein kann, was ich ihr sehr wünsche. Aber hier besteht der nächste Widerspruch: Man will den selbstbestimmten Menschen, aber nicht den kritischen Geist - auch wenn er konstruktiv ist - der auf diesem Weg die zur Ideologie werdende Botschaft hinterfragt.